Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 04 Maerz, 2001 um 01:08:59:
Antwort auf: Re: Vitamin B12-Versorgung von H. Müller-Burzler am 01 Maerz, 2001 um 22:34:20:
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch ergänzen, dass alle Menschen, denen der gesamte Magen operativ entfernt wurde, natürlich keinen Intrinsicfaktor mehr bilden und dadurch auch kein Vitamin B12 mehr im Darm resorbieren können.
Bei der Verabreichung von Vitamin B12 muss man daher bei derart betroffenen Menschen den Darm umgehen. Eine Möglichkeit stellen sogenannte Sublingualtabletten dar. Dabei handelt es sich um Lutschtabletten, die man möglichst lange unter der Zunge liegen lässt, wodurch das Vitamin B12 über die äußerst durchlässige Mundschleimhaut direkt ins Blut treten kann. Diese Variante der Vitamin-B12-Substitution eignet sich vor allem auch für Kinder, die zum Beispiel durch Ernährungsfehler einen Vitamin-B12-Mangel entwickelt haben. Andererseits lässt sich Vitamin B12 ohne weiteres direkt unter die Haut oder in den Gesäßmuskel injizieren, wodurch auch größere Mangelzustände sehr schnell ausgeglichen werden können.
Besonders erwähnenswert ist noch, dass das Cobalamin (= Vitamin B12), das in den Medikamenten verwendet wird, in der Regel von Bakterien synthetisiert wird und es sich daher um ein natürliches Vitamin handelt.
Außerdem sollte noch erwähnt werden, dass Vitamin-B12-Mangelerscheinungen infolge von Ernährungsstörungen in der Regel erst nach einigen Monaten bis Jahren auftreten, da das Vitamin B12 in der Leber gespeichert wird und ein voller Leberspeicher den Körper bis zu drei Jahren mit diesem Vitamin versorgen kann.
H. Müller-Burzler