Re: Zalz ist kein Heilmittel für die Nieren!


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.mueller-burzler.de ]

Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 13 Maerz, 2004 um 00:29:22:

Antwort auf: Laut TCM: Zusammenhang Salz und Nieren von Gundula am 12 Maerz, 2004 um 15:43:01:

Hallo Gundula,

in der TCM wurde der salzige Geschmack dem Element Wasser (der Fünf-Elemente-Lehre) zugeordnet. Zu diesem Element gehören der Nieren- und Blasenmeridian. Aus dieser Zuordnung sollte man nun jedoch nicht schlussfolgern, dass das Salz grundsätzlich ein Heilmittel für geschwächte oder kranke Nieren ist, ebenso wenig wie der süße Geschmack ein Allround-Heilmittel für den Magen oder die Milz ist (alle zum Erdelement zugehörig) oder scharfe Gewürze, wie Pfeffer, eine geschwächte oder kranke Lunge heilen können (beide zum Element Metall zugehörig)! Dies betrifft natürlich auch Katzen, die eigentlich so gut wie kein zusätzliches Salz außer ihrer überwiegenden Fleischnahrung - Katzen sind Fleischfresser und keine Vegetarier und können durch vegetarische Kochkost sehr krank werden - benötigen.
Was unsere yangbetonten Nieren (zum Nieren-Yinmeridian gehören die yangbetonten Nieren, so wie zum Blasen-Yangmeridian die yinbetonte Blase gehört) wesentlich mehr als den salzigen Geschmack und somit das Salz für eine gute Konstitution benötigen, sind gute Yangenergien, die man als Vegetarier eigentlich nur durch das Getreide und natürlich auch durch das Salz, was ebenfalls sehr yang ist, bekommt. Zwar ist auch salziger Hartkäse yangüberschüssig, jedoch handelt es sich hierbei nicht um ein natürliches Lebensmittel. Er hat daher im Gegensatz zum Getreide grundsätzlich auch Nachteile für unseren Stoffwechsel, sweit das Getreide auf die richtige Art und Weise zubereitet und verzehrt wird.
Aus eigender Erfahrung weiß ich, dass alle Lebensmittel je nach der körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung immer nur relativ gesund für uns sind. So kann sogar das an sich sehr stoffwechselaktive Kristallsalz für bestimmte Menschen bereits zu "materiell" bzw. grobstofflich sein, wenn diese nur noch rohe Früchte, Nüsse und Ölsamen und möglichweise angekeimtes Getreide mit etwas Olivenöl für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden benötigen. Das Salz ist dann keinesfalls mehr notwendig! Es sollte dann jedoch durch eine entsprechende Ernährungsweise im Körper selbst gebildet werden. Das selbst gebildetet Salz ist nämlich wesentlich lebensenergiereicher als das Stein-, Kristall- oder "Diamantsalz".

Wenn wir uns die energetische Hierarchie der feinstofflichen Energien anschauen, würde ich folgende Reihenfolge wählen:
1. Die Aktivierungsenergien (Aufbaukräfte) von rohen, aufgeschlossenen Lebensmitteln (siehe Kapitel 6 in "Auf den Spuren der Methusalem-Ernährung, Gesund und allergiefrei")
2. Die drei Gunas des Ayurveda (Sattva, Rajas, Tamas) (siehe Kapitel 15 in "Auf den Spuren ...")
3. Die Yin-Yang-Energien der makrobiotischen Lehre (siehe Kapitel 13 in "Auf den Spuren ...")
4. Die drei Doshas des Ayurveda (Kapha, Pitta, Vata)
5. Die fünf Elemente der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin)

In dieser Hierarchie sind die fünf Geschmäcker (sauer, bitter, süß, scharf, salzig) also deutlich weniger vor Bedeutung für eine gesunde Funktion unserer Yangorgane als die lebensnotwendigen Yangenergien. Zu den Yangorganen (mit einem entsprechenden Yinmeridian) gehören das Herz, die Nieren, die Leber, die Milz und die Lungen.

Ich hoffe, ich konnte ihnen klar machen, dass man die Philosophie des Fernen Ostens nicht immer allzu wörtlich nehmen darf. Sie ist in gewisser Hinsicht auch eine Bildsprache. Die Philosophen des alten Chinas, wie zum Beispiel der Gelbe Kaiser Huang Ti, haben versucht, die verschiedenen Elemente des Lebens in ein naturnahes System einzuordnen. Wenn man dann als Europäer diese Lehren mit unseren derzeitigen rationalen Denkmustern zu verstehen versucht, kann auch vieles falsch verstanden und interpretiert werden. Man muss diese Lehren schon in der Tiefe ihres Wesens erfasst haben. Dazu sollte man dann eigentlich auch die ursprünglichen Quellentexte studiert haben, von denen ja einige bereits ins Deutsche übersetzt wurden.

Viele Grüße
H. Müller-Burzler


Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.mueller-burzler.de ]