Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 25 Februar, 2001 um 20:36:52:
Antwort auf: Haare von Rolf am 25 Februar, 2001 um 10:41:08:
Hallo Rolf,
dieses Thema ist so umfangreich, dass ich die möglichen Ursachen für Haarausfall nur kurz skizzieren werde. Zu den Hauptursachen zählen zweifelsohne die Verschlackung oder Vergiftung der Haarwurzelanlagen, weshalb hohe Belastungen mit Umweltgiften einen starken Haarausfall verursachen können. Die Genetik spielt insofern eine große Rolle, da alle erblich bedingten Schwachstellen immer zu den ersten Regionen des Körpers gehören, die bei zu viel Stess, bei umwelt- und ernährungsbedingten Störungen aber auch bei psychischen Problemen zuerst erkranken.
Weitere bedeutende Ursachen für Haarausfall sind die Folgen von Darmflorastörungen. Ist die Dünndarmflora zum Beispiel aufgrund einer ungesunden Ernährungsweise oder einer Verdauungsschwäche des Magens oder der Bauchspeicheldrüse erkrankt, kann die physiologische und gesunde Urform des Dünndarmpilzes Mucor racemosus nicht mehr in Schach gehalten werden, wodurch diese wächst und höherentwickelte, krankmachende Formen annimmt (siehe Kapitel 17 in "Gesund und Allergiefrei"). Diese höherentwickelten Stadien des Mucor racemosus können nun, ebenso wie alle anderen Darmpilzstämme, über das Blut in ganz bestimmte Organe und Körperbereiche vordringen, zu denen sie eine besondere Affinität haben. Neben den Arterien und Venen "nistet" sich der Mucor racemosus bei entsprechender Veranlagung und entsprechender Verschlackung der Zellen, mit Vorliebe auch in die Haarwurzelanlagen ein und führt dort zu einer deutlichen Verschlechterung des Stoffwechsels.
Eine ebenso bedeutende Folge von länger anhaltenden Darmflorastörungen ist ein Biotinmangel. Biotin gehört zu den B-Vitaminen und wird einerseits über die Nahrung zugeführt und andererseits von einer gesunden Darmflora gebildet. Es spielt unter anderem eine große Rolle für ein gesundes Haar- und Nagelwachstum. Da der größte Teil des Biotins im Darm gebildet wird, entwickelt sich bei länger andauernden Darmflorastörungen in der Regel immer auch ein Biotinmangel. Bei entsprechender Veranlagung macht sich dieser Biotinmangel dann in einem schlechten Haarwuchs und in Nagelwuchsstörungen (Haarausfall, Haarspliss, weiche Nägel etc.) bemerkbar.
Neben diesen Hauptursachen für Haarausfall können diesbezüglich aber auch noch viele weitere Faktoren eine große Rolle spielen, die ich an dieser Stelle nur erwähnen werde: Zinkmangel, Vitamin-B12-Mangel, Eisenmangel, länger anhaltende Entgiftungssituationen des Körpers (siehe Kapitel 19 in "Gesund und Allergiefrei"), hormonelle Störungen der Schilddrüse oder der Keimdrüsen (Testosteron, Östrogen/Gestagen) und psychische Faktoren.
Wollen wir Haarausfall erfolgreich behandeln, müssen natürlich die Ursachen erkannt und beseitigt werden. Die Entgiftung des Körpers spielt also in jedem Fall eine große Rolle. Als nächstes sollte sich das Niveau der Lebensenergie der Haarwurzelanlagen erhöhen, weil dadurch die gesamte Ernährung der Zellen gesteigert wird. Dies kann jedoch nicht nur mit einer lebensenergiereichen Ernährung bzw. der 3. Trennkoststufe erreicht werden, sondern auch mit Hatha-Yoga, den fünf Tibetern oder mit verschiedenen Naturheilmitteln. Wir benutzen zu diesem Zweck in unserer Praxis individuell ausgesuchte homöopathische Einzelmittel. Falls daher durch unsere Untersuchungen zum Beispiel ein Biotin- oder Zinkmangel nachweisbar ist, kommen diese Mittel zusammen mit einer zeitweiligen Biotin- und/oder Zinksubstitution zum Einsatz.
Die Ursachen von grauen Haaren sind fast dieselben wie vom Haarausfall, obwohl hierbei der Alterungsprozess mit der damit verbundenen Verringerung der Nährstoffaufnahme (Mineralien, Vitamine etc.) der Haarwurzelzellen sicherlich die Hauptrolle spielt.
Reparabel sind solche Haarprobleme in der Regel immer nur bis zu einem gewissen Grad. Ein beginnender Haarausfall kann jedoch bei Frauen und Männern fast immer gestoppt werden. Aber auch graue Haare können wieder ihre alte Farbe zurückbekommen, wenn das Lebensenergieniveau der Körperzellen hoch genug ist und die Zellen optimal ernährt werden.
Recht herzliche Grüße H. Müller-Burzler