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Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 29 Juli, 2001 um 10:54:42:
Antwort auf: Verdauungskraftsteigerung/Aufbaumahlzeit von Oliver H. am 28 Juli, 2001 um 19:43:54:
Lieber Herr Hugh,
die Verdauungskraft für Eiweiße steigt pro Aufbaumahlzeit ungefähr um 1 bis 3 Prozent der Menge an, die man an Nüssen oder Ölsamen gegessen hat, wenn die entsprechenden Voraussetzungen und Bedingungen (siehe Kapitel 18 in Gesund und Allergiefrei) eingehalten werden. Das hört sich wenig an, ist aber dennoch sehr viel!
Wenn Sie daher eine Aufbaumahlzeit zum Beispiel mit 10 Gramm Mandeln zu sich nehmen, steigt die Verdauungskraft dadurch für zirka 0,2 Gramm Eiweiß (zum Nachrechnen: 2 % von 100 Gramm sind 2 Gramm, 2 % von 10 Gramm sind 0,2 Gramm). Das entspricht genau der Menge Eiweiß, die in einer Mandel mit einem durchschnittlichen Gewicht von einem Gramm enthalten ist (zum Nachrechnen: Mandeln enthalten 19 bzw. aufgerundet 20 Prozent Eiweiß; 10 Gramm Mandeln enthalten somit ungefähr 2 Gramm Eiweiß und 1 Gramm Mandeln bzw. 1 Mandel 0,2 Gramm Eiweiß). Eine solche Mahlzeit erhöht Ihre Verdauungskraft also für den Eiweißgehalt von ungefähr einer Mandel. Erhöhen Sie diese Menge nun auf das Doppelte, steigt die Verdauungskraft proportional dazu, also doppelt so stark an. Wenn Sie somit eine Aufbaumahlzeit mit 20 Gramm Mandeln gestalten, nimmt Ihre Verdauungskraft dadurch jedes Mal für zirka 0,4 Gramm Eiweiß bzw. für zwei Mandeln zu.
Isst man daher drei Aufbaumahlzeiten pro Woche à 20 Gramm Nüsse oder Ölsamen, so steigt die Verdauungskraft dadurch für ungefähr 1,2 Gramm Eiweiß an. Pro Monat (vier Wochen) wären das dann 4,8 Gramm Eiweiß. Erhöhen Sie diese Menge nun noch auf 40 Gramm Nüsse oder Ölsamen pro Mahlzeit, können Sie Ihre Eiweißverdauungskraft damit für mindestens 100 Gramm Eiweiß pro Jahr steigern. Da die maximale Verdauungskraft für Eiweiße eines erwachsenen Menschen bei ungefähr 260 Gramm Eiweiß liegt (dies entspricht der obersten Grenze, die aber keinesfalls auf einmal verzehrt werden sollte; zum Vergleicht: 300 Gramm magerer Fisch enthalten bereits 80 Gramm Eiweiß!), kann man mit dieser Methode die Eiweißverdauungskraft durchaus in ein bis zwei Jahren normalisieren - vorausgesetzt die Ausgangssituation ist nicht all zu schlecht. Ich selbst benötigte für einen nahezu totalen Aufbau, da meine Eiweißverdauung sowohl des Magens (Magensäure- und Pepsinmangel) als auch der Bauchspeicheldrüse zu Beginn der Therapie vor über 10 Jahren ausgesprochen niedrig war, genau 1½ Jahre (ausführlich beschrieben in "Gesund und Allergiefrei"). Allerdings nahm ich die Heilnahrung täglich zu mir, auch dann, als ich mit stärksten Entgiftungsreaktionen zu kämpfen hatte. Aber davon habe ich Ihnen ja in "Gesund und Allergiefrei" und in diesem Forum bereits mehrfach abgeraten.
Selbstverständlich handelt es sich bei diesen Angaben nur um Durchschnittswerte, da die Aufbauintensität durch viele Faktoren abgeschwächt oder gesteigert werden kann. Dazu gehören zum Beispiel die individuelle Konstitution und Ernährungsweise inklusive der Vitamin- und Mineralstoffversorgung sowie das Alter des Menschen.
Ich muss jedoch an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es wegen der sekundären Bindegewebsentgiftung (siehe Kapitel 19 in Gesund und Allergiefrei) überhaupt keinen Sinn macht, die Verdauungskraft schneller aufzubauen, als es in diesem Beispiel vorgerechnet wurde. Die dadurch entstehenden Leberstausymptome könnten das Leben sonst vorübergehend ausgesprochen unangenehm machen!
Heute weiß ich daher sehr wohl, wie man die Verdauungskraft in nur wenigen Monaten von null auf hundert bringen kann. Diese Erkenntnisse dürfen jedoch nur mit ausführlichem Hintergrundwissen veröffentlicht werden, damit man vor allem weiß, was man nicht tun soll. Sonst könnte man damit starke und vor allem lang anhaltende Entgiftungskrisen auslösen. Der Aufbau der Verdauungskraft und die Entgiftung des Körpers müssen daher zum Wohle der Anwender langsam geschehen!
In unserer Praxis setzen wir derzeit individuell ausgesuchte homöopathische Mittel in einer niedrigen Potenz ein, welche die Eiweißverdauungskraft pro Gabe für ungefähr 8 Gramm Eiweiß steigern. Aus diesem Grund dürfen diese Mittel (je nach Alter und Ausgangssituation) derzeit auch nur alle 3 bis 5 Wochen eingenommen werden. Würden wir dieselben Mittel in einer höheren Potenz, zum Beispiel in der C30 oder sogar C200 geben, wissen wir, dass dadurch der Aufbau- und Entgiftungseffekt um ein Vielfaches zunimmt, was eine massive Erstverschlimmerung aufgrund der wochenlangen Nachentgiftung nach sich ziehen würde.
Die Fettverdauung nimmt übrigens durch eine Aufbaumahlzeit mit Nüssen oder Ölsamen ähnlich schnell zu wie die Eiweißverdauung. Bei einer Kohlenhydratverdauungsschwäche dauert es hingegen ungefähr doppelt so lange, bis man diese mit dem rohen, angekeimten Getreide oder unseren homöopathischen Konstitutionsmitteln wieder normalisiert hat. Man sollte dafür also ein wenig mehr Geduld mitbringen. Wer diese Geduld jedoch aufbringt, wird auf jeden Fall mit einem dauerhaften Erfolg belohnt werden!
Ich hoffe, ich habe Ihre Frage ausführlich genug beantwortet.
Viele Grüße H. Müller-Burzler