Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 07 Maerz, 2005 um 23:14:03:
Antwort auf: Apfelsaft von Oliver Siekmann am 06 Maerz, 2005 um 15:48:05:
Hallo Oliver,
die Antworten von Helmut sind völlig korrekt. Saure Früchte und deren Säfte greifen den Zahnschmelz immer mehr oder weniger stark an – je nach dem Säuregehalt. Eigentlich ist der Zahnschmelz der härteste Knochen des Menschen, nur Säuren und zu viel Süßes „mag“ er nun einmal gar nicht, auch keine Fruchtsäuren und zu konzentrierte natürliche süße Lebensmittel, wie zum Beispiel Trockenfrüchte. Das heißt nun keinesfalls, dass saure Früchte oder deren Säfte und natürliche süße Lebensmittel generell ungesund sind, sondern dass es wichtig ist, dass der Speichel gesund ist. Dieser kann nämlich, wenn er genügend Mineralien (Kalzium-, Fluorid- und Phosphationen) enthält, den Zahnschmelz wieder von außen remineralisieren. Aus diesem Grund sollte man nach dem Verzehr von sauren Früchten auch nicht so schnell die Zähne putzen, damit die Zähne zuvor zumindest teilweise remineralisiert worden sind. Ansonsten kann das Zähneputzen die Zähne ebenfalls angreifen, wodurch die Entstehung von Karies gefördert wird.
Apfelsaft verträgt sich selbstverständlich nicht mit Gemüsesuppe. Saures Obst, und dazu gehören in der Regel auch alle Apfelsorten, sollte man generell nie mit Gemüse und/oder Getreide zusammen verzehren, ganz besonders dann nicht, wenn man als Veganer auf eine gesunde Darmflora angewiesen ist (Vitamin-B12-Bildung etc.). Mehr dazu in unserem Artikel „Die sieben Säulen einer gesunden Ernährung“ und vor allem im Kapitel 11 in „Auf den Spuren der Methusalem-Ernährung, Gesund und allergiefrei“.
In meiner vorigen Antwort „Ist erhitztes Gemüse gesund“ habe ich ja schon auf die Risiken einer überwiegenden Ernährungsweise mit Obst und Gemüse hingewiesen. Ich möchte dazu noch ergänzen, dass wir mittlerweile eine Menge Rohköstler bzw. Veganer kennen gelernt haben, die aufgrund ihrer unausgewogenen und zum Teil sehr einseitigen Ernährungsweise unter anderem große Zahnprobleme bekommen haben, angefangen bei starker Karies bis hin zu extremer Parodontose.
Einerseits liegt das am mehr oder weniger starken Nährstoffmangel und andererseits auch an einem übersäuerten Stoffwechsel – trotz basenüberschüssiger Ernährungsweise! – infolge einer zunehmenden Schwäche der Verdauungssaftbildung und einem kranken Darmmilieu.
Wie lange bestimmte Lebensmittelkombinationen im Magen verdaut werden, bis man beispielsweise nach einem Gericht aus Getreide mit Gemüse wieder problemlos Obst essen kann, erfahren Sie im Kastentext auf Seite 202 in „Auf den Spuren der Methusalem-Ernährung, Gesund und allergiefrei“.
Zum Schluss möchte ich Sie noch darauf hinweisen, dass im Prinzip alle Ihre Fragen in diesem Buch ausführlich beantwortet werden.
Viele Grüße
H. Müller-Burzler