Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 16 Maerz, 2005 um 22:14:05:
Antwort auf: Ernährungsniveau von Helga am 07 Maerz, 2005 um 09:22:45:
Hallo Helga,
Ihre Frage ist so, wie Sie sie gestellt haben, nicht ganz so einfach zu beantworten. Ich kann Ihnen diesbezüglich daher vor allem meine eigenen Erfahrungen schildern.
Vor über 20 Jahren habe ich mich zum Beispiel schon immer sehr wohl gefühlt, wenn ich überwiegend rohe, pflanzliche Lebensmittel, insbesondere Nüsse, Früchte, Gemüse und angekeimtes Getreide, gegessen hatte. Aber auch ein paar erhitzte bzw. gekochte Lebensmittel taten mir viele Jahre relativ gut, wie zum Beispiel frisch gebackenes Brot oder gekochtes Getreide. Ich fühlte mich nach ihnen dann sehr ausgeglichen und in meiner Mitte.
Wie Sie in meinem Buch gelesen haben, wusste ich ebenfalls viele Jahre auch nicht so richtig, was wirklich gut für mich ist. Denn was der "Zunge schmeckt", muss ja nicht auch gut für den Körper und die Seele sein. Entscheidend bei der Bewertung eines wirklich gesunden Lebensmittels oder einer Lebensmittelkombination ist also weniger der Geschmack, sondern vielmehr wie diese nach deren Verzehr auf den Körper und die Seele wirken. Eine richtig gesunde Nahrung kann absolut euphorisch machen und dann schmeckt sie natürlich auch ausgesprochen gut. Dann schmeckt nicht nur die Zunge, sondern dann beginnt vor allem auch der ganze Körper, „jede Zelle“ mitzuschmecken - eine sehr merkwürdige Erfahrung, die man vor allem mit rohen Lebensmitteln machen kann, wenn sie im Sinne der höchsten Ebenen der dritten Trennkoststufe verzehrt werden. Nach meiner Ansicht werden dann die größten Mengen an Glückshormonen produziert und ausgeschüttet, so dass man richtig "süchtig" auf diese gesunden Kombinationen werden kann. Wer diese Ernährungsweise einmal kennen gelernt hat, weiß wovon ich spreche und wird sie vermutlich nicht so schnell wieder vergessen - möglicherweise sogar dauerhaft anwenden, wenn das die äußeren und inneren (körperlichen und seelischen) Verhältnisse und Bedingungen zulassen.
Wer noch stärker erkrankt ist, wird sich vermutlich mit keiner Ernährungsweise so richtig gut fühlen - vor allem dann nicht, wenn man durch sie lange Zeit entgiftet. In jedem Fall wird wohl jede Person in der heutigen Zeit eine gewisse "Durst- und Hungerstrecke" zurücklegen müssen, bis der Körper einigermaßen gesund geworden ist und man schließlich seine Ernährungsebene relativ frei wählen kann.
Versuchen Sie also erst einmal gesund zu werden, falls dies noch nicht der Fall ist. Dazu gehört unter anderem, dass die Verdauungskraft gut sein sollte und keine Allergien, Pilze, Parasiten und Viren mehr vorhanden sind. Erst dann werden Sie vermutlich nach und nach ein Gespür dafür bekommen, welche Ernährungsebene derzeit zu Ihnen passt. Nach einer gewissen Zeit, die kürzer oder länger sein kann, werden Sie wissen, ob Sie zum Beispiel vegetarisch leben wollen oder nicht, ob Ihre Lebensmittelauswahl einen großen oder eher einen kleinen Rohkostanteil enthalten soll u.s.w.
Unsere Erfahrung ist, dass sich kranke Menschen häufig nicht so gesund ernähren können, wie wenn sie gesund sind - dies auch vor allem deshalb, weil der Körper Zeit für die Entgiftung braucht. Wer zum Beispiel die beiden höchsten Trennkoststufen als Dauerernährung anstrebt, muss sich dafür in der Regel einige Monate bis Jahre Zeit lassen. Viele Menschen könnten diese Ebenen schon allein aus dem Grund nicht sofort anwenden, weil sie erst einmal ganz langsam die Verdauungskraft aufbauen müssen. Würde man die höchste Stufe der dritten Trennkoststufe von heute auf morgen praktizieren, könnte man damit innerhalb von ein bis zwei Monaten die gesamte Eiweiß- und Fettverdauung oder Kohlenhydratverdauung von 30 auf 100 Prozent steigern. Dadurch würde man jedoch in der Regel extrem entgiften.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen und Ihnen Mut für Ihren Weg machen. Lesen Sie doch noch einmal das Kapitel 21 in "Auf den Spuren der Methusalem-Ernährung, Gesund und allergiefrei". Möglicherweise wird Ihnen dadurch noch einiges bewusst.
Viele Grüße
H. Müller-Burzler