Abgeschickt von H. Müller-Burzler am 13 Oktober, 2005 um 08:14:38:
Antwort auf: Spirulina, Chlorella - wann beste Einnahmezeit? von Sandy am 13 September, 2005 um 10:03:15:
Hallo Sandy,
Süßwasseralgen, wie Spirulina oder Chlorella, kann man ebenso wie Meeresalgen zum Essen einnehmen. Dies macht auch Sinn, da das Vorhandensein von Fett bzw. Öl die Resorption der in den Algen reichhaltig vorkommenden Carotinoide im Darm um das zweieinhalbfache erhöht. Man kann Algen auch als "Meeresgemüse" bzw. "Wassergemüse" bezeichnen und daher gehören sie zur ersten Lebensmittelgruppe, die aus erhitztem Getreide (Brot, gekochte Nudeln etc.), Gemüse, Kartoffeln und Pilzen besteht (siehe Kapitel 11 in "Auf den Spuren der Methusalem-Ernährung, Gesund und allergiefrei"). Sie können daher mit fast allen Lebensmitteln, außer rohen Nüssen, rohen Ölsamen, rohem Getreide oder saurem Obst bzw. Rhabarber, zusammen verzehrt werden.
Die möglicherweise gering vorhandene resorptionshemmende Wirkung für Zink und andere Mineralstoffe von Chlorella im Darm können Sie insofern vernachlässigen, weil Sie in der Regel immer nur relativ kleine Mengen an Chlorellaalgen (nur wenige Gramm) pro Mahlzeit zu sich nehmen. Diese werden nämlich im Magen und Darm unter normalen Bedingungen so gut verdaut bzw. "zerlegt" - die meisten Nährstoffe, wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette, sowie Faserstoffe werden zum Großteil aufgespalten -, so dass nicht mehr viel von den möglichen Hemmfaktoren übrig bleibt.
Bitte bedenken Sie auch, dass Chlorella- und auch die Spirulinaalgen keinesfalls so starke resorptionshemmende Eigenschaften für irgendwelche Mineralstoffe haben wie zum Beispiel bestimmte Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer etc.), Nüsse und Hülsenfrüchte. Diese enthalten nämlich zum Teil relativ viel Phytinsäure, die vor allem mit Zink, Kalzium, Magnesium und Eisen schwer lösliche Komblexsalze im Darm bilden kann. Was man tun kann, damit die Phytinsäure durch das phytinsäurespaltende Enzym Phytase, das mehr oder weniger in diesen Lebensmitteln selbst vorkommt, aber auch unter gesunden Bedingungen im menschlichen Darm gebildet wird, abgebaut werden kann, habe ich ausführlich im oben erwähnten Buch beschrieben.
Viele Grüße
H. Müller-Burzler