Überarbeitetes Rezept vom 22.06.2023
von Henning Müller-Burzler
Tsampa ist ein tibetisches Grundnahrungsmittel aus geröstetem Getreidemehl. Da Gerste in den hohen Lagen Tibets am besten angebaut werden kann, wird Tsampa vor allem aus
gerösteter und dann vermahlener Gerste hergestellt. Das Rösten des Getreides hat den Vorteil, dass es danach nicht mehr gekocht werden muss und mit Salz und anderen Lebensmitteln, wie
Milchprodukten oder Hülsenfrüchten, gut verträglich ist. Denn in Höhenlagen von 4.000 Metern ü. NN beginnt das Wasser bereits bei zirka 85 °C zu kochen, weshalb Getreide und Pseudogetreide in
derartigen Regionen durch Kochen schlecht aufgeschlossen wird.
Tsampa kann grundsätzlich aus allen Getreidearten und getreideähnlichen Samen, wie Buchweizen, Quinoa und Amaranth, hergestellt werden.
Schnelle Zubereitung von Tsampa
In unserer Küche bietet sich Tsampa vor allem wegen seiner schnellen Zubereitung an. Die gebackenen Getreide- und Pseudogetreidesamen können entweder auf Vorrat vermahlen werden oder die zu verbrauchende Menge wird immer frisch vor dem Verzehr vermahlen. Letzteres ist gesünder, weil die gebackenen, unvermahlenen Körner langsamer oxidieren und dadurch länger haltbar sind. Gebackene Getreide- und Pseudogetreidesamen können mehrere Wochen in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden.
Das Getreidemehl wird dann direkt vor dem Verzehr mit kaltem oder kochendem Wasser übergossen und je nach der verwendeten Wassermenge zu einem festen Teig verarbeitet oder flüssigen Brei angerührt. Dem Teig oder Brei können dann nach Belieben weitere Lebensmittel beigefügt werden.
Schonendes Backen bei 100 bis 105 °C
Gegenüber dem tibetischen Tsampa, bei dem die Gerste mit hohen Temperaturen von 120 bis 150 °C oder mehr geröstet wird, empfehle ich, das Getreide bei geringeren Temperaturen und damit schonender zu erhitzen. Dadurch entstehen weniger Röstgifte und andere giftige Substanzen, wie Acrylamid, und es ist, energetisch betrachtet, dann wesentlich heilkräftiger.
Damit Tsampa mit Salz und salzhaltigen Lebensmitteln gut verträglich ist, sollte es ausreichend lange bei 100 bis 105 °C im Backofen gebacken werden. Dafür verteilt man die Körner in einer Schichtdicke von 1 bis maximal 1,5 cm auf dem Backblech und bäckt sie mindestens 1,5 bis 2 Stunden.
In einem Umluftherd können zwei bis drei Backbleche gleichzeitig mit Getreidekörnern gebacken werden. Für die genaue Temperaturkontrolle der einzelnen Lagen sollten dann Backthermometer verwendet
werden. Denn die Temperatureinstellung am Herd entspricht zumeist nicht der genauen Temperatur im Backofen. Abweichungen von mehreren Graden sind möglich.
Hirse-Tsampa mit Salz und Olivenöl
Für diesen Rezeptvorschlag habe ich Hirse verwendet, weil sich Hirse sehr gut für ein leichtes, wohlschmeckendes Frühstück eignet. Eine einfache Frühstücksvariante ist gebackenes Hirse-Tsampa, das mit kaltem oder heißem Wasser zu einem festen Teig verarbeitet oder zu einem Brei angerührt wird. Nur mit etwas naturbelassenem Steinsalz (Halitsalz, Kristallsalz etc.) geschmacklich abgerundet und mit hochwertigem Olivenöl zusammen verzehrt, wird daraus eine heilkräftige, entgiftende Mahlzeit mit hohem Gesundheitswert, siehe auch den Artikel „Heilkräftiges Olivenöl aus reifen Oliven“.
Andere Kombinationen, zum Beispiel mit Sultaninen, Rosinen, Korinthen oder Honig und anderen kaltgepressten pflanzlichen Ölen, sind ebenfalls möglich, aber weniger heilkräftig.
Das Wichtigste in Kurzform: